Sicherheitslücke: Gesichtserkennung von Nokia G11 und G21 Handys lässt sich kinderleicht austricksen - Foto reicht
Die Gesichtserkennung und die entsprechende Sperr- und Entsperrfunktion (Face Unlock) lässt sich sehr einfach und schnell am Smartphone einrichten. Danach kann das Handy bequem mit dem Gesicht vor der Smartphone-Kamera entsperrt werden. Von Vorteil, wenn man beispielsweise gerade nasse Finger hat. Allerdings haben Apples Face ID und Co auch Nachteile. Der Face Unlock lässt sich teilweise extrem leicht aushebeln und überlisten, wie beispielsweise schon das Samsung Galaxy S10 und nun ein ganz aktuelles Beispiel bei zwei Einsteiger-Smartphones von Nokia zeigen.
Stiftung Warentest hat bei den Handys Nokia G11 und Nokia G21 eine Sicherheitslücke aufgedeckt. Die Tester haben zum Überlisten der Smartphone-Sperre bei G11 und G21 über die Gesichtserkennung der beiden Nokia-Phones nur ein, auf normales Büropapier, ausgedrucktes Farbfoto gebraucht. Mit dem selbst ausgedruckten Foto ließen sich das Nokia G11 und Nokia G21 sekundenschnell entsperren und damit überlisten. Kriminelle könnten so eine offensichtliche und einfach zu überwindende Schwachstelle geradezu als Einladung ansehen.
Die Warentester haben bei Hersteller HMD Global wegen der einfach manipulierbaren Gesichtserkennungsfunktion von G11 und G21 nachgefragt. Der Hersteller hat laut Warentest "vage auf ein geplantes Update für die Modelle G11 und G21 auf Android 12" verwiesen. Mit dem Update solle es auch eine aktualisierte Version der Face-Unlock-Software von Nokia G11 und Nokia G21 geben. Eine klare Ansage ist das allerdings nicht, da sich nicht abschätzen lässt, ob HMD seine beiden Nokia-Phones damit auch tatsächlich sicherer macht.
HMD scheint dem Problem mit der einfach zu überlistenden Gesichtsentsperrung grundsätzlich keine hohe Priorität einzuräumen. Wie Warentest in seinem Kurzbericht zur Sicherheitslücke bei G11 und G21 weiter ausführt, habe sich HMD zu "den Nokia-Modellen 5.4, X10, X20 und XR20, die 2021 durch den Test fielen" nicht geäußert.
In diesem Zusammenhang weist Warentest darauf hin, dass die Gesichtserkennung seit 2018 Teil der Smartphone-Tests der Stiftung ist. Seitdem wurden 330 Geräte getestet, 50 Modelle verschiedener Anbieter ließen sich seither mit einem selbst ausgedruckten Foto austricksen, Tendenz sinkend. 2021 fielen laut Warentest nur noch die vier genannten Nokia-Modelle sowie das Vivo Y72 5G deswegen unangenehm auf.
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